Stadtplanung für Innovationen? Trends und Dilemmata
in: Wirtschaftsflächen der Zukunft, Flächenentwicklung für wissensintensive Unternehmen.
Boek
Die Förderung innovativer Unternehmen ist zum heiligen Gral der kommuna-len Wirtschaftsförderer und Stadtplaner geworden. Aber wie lassen sich solche innovationsorientierte Ansätze gestalten? Dabei stellen sich ver-schiedene schwierige Fragen, etwa: Welche (harten und weichen) Standort-faktoren sind für innovative Unternehmen wichtig und in welcher Umgebung gedeihen sie am besten? Wie lassen sich unternehmerische Aktivitäten an Universitäten fördern? Wie lassen sich die Forschungsaktivitäten in wis-senschaftlichen Einrichtungen in marktfähige Produkte oder Dienstlei-stungen überführen? Welche Barrieren behindern innovatives Unternehmer-tum und Wachstum und wie können diese adressiert werden? Kommunale Ent-scheidungsträger in ganz Europa realisieren, dass sie diese Fragen nicht alleine angehen können und initiieren Organisationsformen nach Art einer „Triple Helix“, in der öffentliche Einrichtungen mit Universitäten und Unternehmen in neuen Formen zusammenarbeiten und versuchen, eine gemein-same Agenda zu erarbeiten. Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem speziellen Aspekt der Stadt-planung für Innovation, nämlich der Entwicklung von städtischen Wissens-Hotspots („urban knowledge hotspots“), d.h. planerisch entwickelter Stadtquartiere für wissensintensive Unternehmen und Einrichtungen. Es gibt verschiedene Typen solcher Wissens-Hotspots: Universitätscampusse, Technologieparks, Wissenschaftsparks oder Unternehmenscampusse – die von großen Unternehmen dominiert werden – Kreativquartiere usw. Mit der Ent-wicklung solcher Wissens-Hotspots gehen verschiedene (vermutete) Vortei-le einher: Sie können den Wissenstransfer zwischen Forschung und Unter-nehmen erleichtern, als Saatbeet für Start-Ups dienen, Innovationen för-dern und dazu beitragen, sanierungsbedürftige Gebiete wiederzubeleben, das Image einer Stadt als „Stadt des Wissens“ zu erhöhen und (ausländi-sche) Investitionen anzuziehen.
Fostering innovative business has become the holy grail for economic policymakers and planners in cities. But how to do it? A number of difficult questions arise, such as: What (hard and soft) location factors matter for innovative firms, and in which type of environments do they thrive? How to promote entrepreneurial activity at universities, how can scientific research at economic institutions be translated into commercially viable products or services? What barriers are hampering innovative entrepreneurship and growth, and how to address them? Urban policymakers across Europe realise that they can’t do it alone, and set up “triple helix” style institutional arrangements in which public agencies collaborate with universities and companies in new ways, and try to elaborate a common agenda. This article deals with one particular aspect of urban planning for innovation, namely the development of knowledge hotspots, i.e. planned urban areas for knowledge-intensive firms and institutions.